Bündeladerkabel, Bändchen- und Mikro/Minikabel stehen für die Glasfaserverkabelung im Außenbereich zur Wahl
von Derek Whitehurst
Seit der Einführung von Glasfaserkabeln Mitte der 1970er Jahre gab es einen anhaltenden Innovationsanstieg bei Herstellung, Materialien und Netzwerksystemen. Diese Innovationen haben das Design und die Einsatzmöglichkeiten von Außenkabeln einschließlich Bündeladerkabel, Ribbon bzw. Bändchenkabel und Mikro-Minibündelkabel verbessert. Das Kabel, mit dem die faseroptische Revolution in den 1970er Jahren begann, war die Bündelader-Konfiguration, bei der die Glasfasern vor den Strapazen der Installation geschützt wurden, indem alles von relativ steifen Schutzmänteln oder -röhren umschlossen wurde. Diese Konstruktion ist auch heute noch weitverbreitet und wird in anspruchsvollen Einsatzgebieten rund um den Globus eingesetzt.
In den 1990er Jahren entstanden Bändchenfaserdesigns mit höheren Faserzahlen, die eine signifikante Zeit- und Kostenersparnis beim Fusionsspleißen ermöglichten. Der Grund: Mehrfachfusionsspleißen führt zur schnelleren Wiederherstellung des Netzwerks und zur Steigerung des Projektumsatzes.
In den frühen 2000er Jahren wurden in Europa erstmals Mikro-Minibündelkabel entwickelt – als innovativer Ansatz für die Installation eines optischen Netzwerks in einer Kanalumgebung mit wenig Platz. Diese verkleinerten und gebündeltenen Röhrenkabel mit erhöhter Faserzahl pro Querschnittsfläche konnten mit weniger Kosten und Störungen installiert werden als einem neuen Tiefbauprojekt (Rip & Replace).
In der Regel haben sich die verschiedenen Kundengruppen auf einen Hauptkabeltyp für ihr Netzwerk oder ihre Anwendung festgelegt. Da Netzwerke jedoch immer komplexer werden und die Anforderungen an die Bandbreite steigen, kommt es immer häufiger vor, dass mehrere Kabelfamilien im selben Netzwerk verwendet werden. In diesem Artikel befassen wir uns mit Bündeladerkabeln (loose tube), Bändchenfaserkabel (ribbon) und Mikro-Minibündelkabeln (micro loose tube) und gehen der Frage nach, wie die Eigenschaften der geringen Dämpfung, Skalierbarkeit und Roll-Out-Geschwindigkeit bestimmen, wo sich die einzelnen Kabelfamilien in die verschiedenen Segmente des Netzwerks einfügen.
Im ersten Schritt sollten Interessenten ihre spezifische Anwendung und die gewünschten Leistungsmerkmale analysieren, um eine sinnvolle Auswahl an Glasfaserkabelkonstruktionen zu treffen. Doch dabei werden abhängig von der spezifischen Anwendung einzelne Leistungsmerkmale in ihrer Bedeutung höher gewichtet als andere. Ein Netzwerkeigner kann sich zum Beispiel auf die Bereitstellungs- oder Wiederherstellungsgeschwindigkeit konzentrieren, während ein Netzwerkdesigner sich auf die Systemleistung konzentriert. Ein Installateur hingegen achtet vermutlich verstärkt auf die Sicherheit und die Benutzerfreundlichkeit von Kabeln und Hardware.